Dieser Beitrag wurde 643 mal aufgerufen

Botschaften…

…prasseln täglich auf uns ein, auf allen möglichen Kanälen. Briefe sind dabei noch das Harmloseste, kommen sie doch eher vereinzelt und entschleunigend daher. E-Mails sind dagegen schon stressender. Abends das Mail-Postfach noch aufgeräumt, ist es morgens schon wieder gut gefüllt und man ist erst einmal damit beschäftigt, Spam und Werbung vom Wichtigen zu trennen. Der digitale Papierkorb ist schnell überfüllt, die Posteingangsliste wird länger und länger. Dann noch die Botschaften über WhatsApp und Co… und die kleinen Post-it-Zettelchen am Kühlschrank oder in der Teeküche im Büro: ‚Kaffee ist alle‘ oder so ähnlich.

So viele Botschaften, dass uns Hören und Sehen vergeht – im wahrsten Sinne des Wortes. wir hören nicht mehr wirklich hin, wir lesen quer und überfliegen, wir antworten unsererseits mit kurzen SMS und Kürzeln oder Emojis. Die Nachrichtenflut überschwemmt unseren Alltag und füllt unseren Speicherplatz, auch den in Kopf und Herz!

Zumal es ja auch oft wirklich dramatische Nachrichten sind, die uns erreichen, vom Flüchtlingselend und Klimawandel bis zu den Corona-Statistiken. Gute Nachrichten scheinen dagegen eher Mangelware zu sein.

Dabei haben wir doch DIE gute Nachricht schlechthin: das Evangelium, die frohe Botschaft, in Jesus Christus lebendig geworden! Diese Botschaft können wir doch gar nicht oft genug hören und müssten sie doch voller Freude auf allen Kanälen posten, twittern usw.

‚Fürchte dich nicht‘, diese Botschaft bringt der Engel zu Maria. ‚Fürchtet euch nicht‘, schallt es vom Himmel zu den Hirten auf dem Feld in der Heiligen Nacht. ‚Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch alle Tage‘ verspricht uns Jesus am Ende seines irdischen Lebens mit Blick auf das verheißene ewige Leben. Das sind Botschaften!

Gottes Wort, seine Verheißung einer friedlichen, erlösten Zeit, die Zusage seines Schutzes, die Kraft seines Segens, darauf können wir bauen, auch wenn die Nachrichten dieser Welt uns durchaus in Angst und Mutlosigkeit versetzen können. Vertrauen wir darauf, dass Gott mit uns ist, und hören wir immer wieder gerne auf dieses Evangelium!

Diese Tage des Jahres sind eine Zeit der Einkehr und stillen Feude, der Besinnung und auch der Umkehr. Zum Ende dieses Corona-Jahres und zum Beginn des neuen Jahres bekommen diese Worte einen ganz besonderen Beiklang, haben wir doch noch andere Worte wie ‚Lockdown‘, ‚häusliche Isolation‘, ‚Quarantäne‘ und ‚Besuchsverbot‘ im Ohrr.

Jeder Jahresbeginn ist verbunden mit Rückblick und Ausblick. In beiden Blickrichtungen sieht es gerade nicht besonders ‚friedlich-erlöst‘ aus. Für die meisten Menschen war das Jahr 2020 eine extrem belastende Zeit – menschlich, beruflich, finanziell. Und die Prognosen für 2021 sind ebenfalls nicht rosig.

Gott sei Dank dürfen wir – besonders in diesen Tagen – seine Botschaft hören und uns darauf verlassen: ‚Ich bin bei euch‘. Das schreibe ich mir auf einen Post-it-Zettel und hefte ihn mir an den Spiegel als die ‚Frohe Botschaft‘ für das neue Jahr. Dann können die anderen großen und kleinen Nachrichten mich nicht schrecken. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen zum Start des neuen Jahres, bleiben Sie behütet und bewahrt.

Katja Roth