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Unser Palmsonntag

Am nächsten Tag verbreitete sich unter der Volksmenge, die zum Passahfest gekommen war, die Nachricht: Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Da nahmen die Menschen Palmenzweige, liefen Jesus entgegen und riefen ihm begeistert zu: „Gelobt sei Gott! Gepriesen sei, der in Gottes Auftrag kommt, der König von Israel!“ (Johannes 12,12-13)

Eine Volksmenge, die jubelt und den Retter feiert, auf den die Menschen so lange gewartet haben. Palmsonntag, so nennen wir ihn, denn die Menschen damals nahmen Palmzweige und winkten Jesus damit zu, als er nach Jerusalem einritt. Die Straße voll, buntes Treiben…

Unsere Straßen sind leer. Wir wissen, dieses kommende Osterfest wird ganz anders. Keine Familienbesuche. Keine Gottesdienste. Nichts. Ein Virus lässt die Welt stillstehen und verändert alles, von heute auf morgen.

Wir hören, wir können trotzdem Kontakt halten. Telefonisch Grüße senden oder per WhatsApp usw.. Das ist wahr und ich tue es selbst viel in der letzten Zeit. Aber seien wir ehrlich: wie sehr sehnen wir uns gerade nach einer Umarmung? Die Sehnsucht nach menschlicher Nähe wächst und ich denke an Menschen, an die ich lange nicht mehr dachte.

Das „Aufeinanderangewiesensein“, Rücksicht, Hilfsaktionen, das Wertschätzen der Leistung von Berufen, die schon immer unsere Achtung verdient hätten, das ist etwas, was uns diese Lage schenkt. Es ist eine Chance zu sehen, wie Miteinander eben auch möglich wäre. Ich hoffe sehr, es wird ein Teil unserer neuen Welt nach dem Virus bleiben.

Palmsonntag, dieser Tag leitet Jesu Leidensweg ein. Wir wissen, was ihn erwartet. Trotzdem ist Ostern ein Fest voller Hoffnung. Wir wissen, es wird gut ausgehen. Auch jetzt bin ich mir sicher, es wird gut ausgehen. Und ich freue mich auf den Tag, an dem wir wieder auf die Straßen gehen können, laut jubelnd, uns in die Arme nehmend. Gott, unser Retter wird dabei sein, so wie Er es jetzt ist.

Rebecca Lackmann

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