Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. (Psalm 46,2)
„Bleiben Sie zuversichtlich!“ Es war im März 2020, zu Beginn der Corona-Zeit, als Ingo Zamperoni das erste Mal diesen Satz sagte, am Ende der Tagesthemen. Bleiben Sie zuversichtlich! Zuversicht war das, was wir auch heute dringend nötig haben – ein positiver Blick nach vorn, die Hoffnung, dass etwas Gutes geschieht in der Zukunft. Aber ganz ehrlich – viel Grund zur Zuversicht vermitteln die Tagesthemen eher selten. Eher ist es so, dass man angesichts der Nachrichten die Zuversicht verlieren könnte.
„Bleiben Sie zuversichtlich“, beendete der Sprecher der Tagesthemen damals zum ersten Mal die Sendung – und tut es bis heute. Und bis heute haben wir solche Zuversicht nötig. „Ich höre überhaupt keine Nachrichten mehr.“ – „Die Zeitung mag ich gar nicht mehr aufschlagen.“ – „Ich achte sehr darauf, dass mir nicht dauernd am Tag Nachrichten begegnen.“ – „Ich habe die Meldungen auf dem Handy ausgeschaltet. Es ist zu viel.“
Sie rauben uns die Zuversicht, all diese Nachrichten aus der großen und weiten Welt. Und dann kommen noch die persönlichen dazu, aus meiner kleinen Welt. Bleiben Sie zuversichtlich, schauen Sie mit Hoffnung nach vorn, erwarten Sie von der Zukunft etwas Positives – das meint das Wort Zuversicht. Und wenn man in der deutschen Sprache tausend Jahre zurückschaut, dann schwang damals auch mit, ehrfurchtsvoll nach oben zu schauen – von dort kam die Zukunft.
Gott ist unsere Zuversicht und Stärke
So heißt es im Psalm 48, in einem Lied aus der Bibel, das noch ein paar tausend Jahre älter ist als unser deutsches Wort Zuversicht. Gott ist unsere Zuversicht. Gott ist unsere Zukunft, kommt uns entgegen. Ob nun von vorn oder von oben, Hauptsache ich hebe den Blick, schaue weg von mir, weg auch von dem, was mich so belastet und einschränkt. Hauptsache, ich wage es, darüber hinauszuschauen.
Was sehe und höre ich da?
Ich höre Widerspruch: Du hast recht, wenn dich das alles verstört, gewöhne dich nicht daran, denn ich, Gott, gewöhne mich ja auch nicht daran. So soll das Leben um Gottes Willen nicht sein. Ich sehe: neue Möglichkeiten. Es wird anders werden, sagt der hoffnungsvolle Blick nach vorn, es geht anders, es gibt Möglichkeiten. Lass dir nichts anderes erzählen.
Ich fühle Befreiung, ein Blick in den offenen und grenzenlosen Himmel: Gott selbst ist diese Zuversicht, sie bringt sie nicht nur, er ist es. Und daher kommt neue Kraft, Gott wird mir nicht nur irgendwann begegnen, sondern geht jetzt mit mir. Das schenkt mir eine neue Aussicht – Zuversicht.
Bleiben Sie mit Gott unterwegs – bleiben Sie zuversichtlich.
Monika Elsner