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Abraham | Vom Aufbrechen #1

Aufbrechen und losgehen, das machen Menschen überall und zu allen Zeiten. Auch die Bibel erzählt davon, dieses unglaubliche Aufbruchsbuch. Sie erzählt von Leuten, die aufgebrochen sind, freiwillig oder unfreiwillig, ängstlich, zögerlich, mutig, begeistert. Drei von ihnen kamen bei einem Feierabendgottesdienst in der Königssteeler Friedenskirche zu Wort. Ihre Geschichten begleiten uns hier durch die nächsten Tage – den Auftakt macht Abraham.

Ich bin Abraham. Wie ihr seht, nicht mehr ganz so jung. Meine Frau Sarah auch nicht. Schon viele Jahre leben wir zusammen. Uns geht es gut. Das einzige, was wir nicht haben, sind Kinder.

Manchmal spüre ich in mir eine Sehnsucht, nochmal etwas ganz Neues zu machen, Neues zu entdecken, Neues auszuprobieren. Nicht immer nur das Vertraute, Alltägliche. Das Leben hat noch so viel zu bieten. Und wer weiß, wie lange ich noch leben darf.

Der Gedanke lässt mich nicht mehr los. Eines Tages, es ist als ermutige mich jemand, als spräche Gott selbst zu mir: Wie lange willst du noch warten? Wage es! Springt über deinen Schatten. Lass das Vertraute hinter dir. Brich auf! Ich bin mit dir, wohin du auch gehst. Und ich will dich segnen.

Manchmal bedarf es des Anstoßes von außen: Mach dich auf! Ich segne dich! Was für eine Zusage! Gott segnet mich. Er segnet meinen Aufbruch. Segen ist Rückenstärkung. Segen ist Gewissheit: Ich bin nicht alleine unterwegs. Ich kann es wagen, mich aufzumachen. Es muss nicht alles so bleiben wie es ist.

Ich breche auf!

Heiner Mausehund