Es regnet. Mittlerweile klebt die Hose kalt an meinen Beinen. Von meinen Brillengläsern perlen die Regentropfen. Die vorbeifahrenden Autos spritzen das Wasser der Pfützen in meine Schuhe. Ich friere. Ich bin stolze Teilnehmerin beim „Stadtradeln“?! Wo sind die Tage mit blauem Himmel, 20 Grad und weißen Wattewölkchen? Tage, an denen es eine Freude war am Morgen bei Vogelgezwitscher aufs Rad zu steigen und durch die noch ruhigen Straßen zu pendeln?
Aber – auch die Psalmen wissen, wovon ich rede. Jedenfalls Psalm 68, Verse 2,3 und 15:
Gott, hilf mir. Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle. Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist. Ich bin in tiefe Wasser geraten und die Flut will mich ersäufen. Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke.
Und Psalm 42, Verse 8 und 10:
Mein Gott, deine Fluten rauschen daher und eine Tiefe ruft die andere; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich. Ich sage zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig gehen?
Genau, gerade jetzt während des Stadtradelns so ein Wetter. Engagement für die Umwelt soll doch Spaß machen. Während ich mich durch den Regen kämpfe, – bringen die Psalmen mich noch einmal auf ganz andere Gedanken. Zum Beispiel Psalm 73, Verse 23 und 26:
Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Große Worte. Aber sie tun mir gut! Stellen Gott an meine Seite – mitten in die Pfütze. Gott – mein Trost und mein Teil. Psalm 31,8 hat dafür die richtigen Worte:
Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele.
So ein Tiefdruckgebiet als Gelegenheit, über Gott und Himmel und Erde nachzudenken – und statt nur die Daten von Niederschlagsmengen, Luftströmen und Aquaplaning zu registrieren, erzählen mir die Himmel von der Ehre Gottes. Und von Gottes Güte und Weite, die uns leben lässt. Danke!
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein Tag sagt’s dem andern und eine Nacht tut’s kund der anderen. Ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. (Psalm 19, Verse 2 und 4)
Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. (Psalm 36,6)
Vielleicht hilft das ja ein wenig beim nächsten Schauer! Mit radelnden Grüßen,
Silke Althaus