Gott hat gelacht

Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. (1. Mose 18,10)

Viele Besuche haben wir alle in diesem Jahr sicher nicht bekommen. Und jetzt steht das Weihnachtsfest kurz bevor, doch trotz vorher versprochener Lockerungen dürfen wir nur im kleinsten Kreis feiern. Jede*r von uns wird dazu ganz persönliche Einschätzungen haben. Wir alle empfinden es anders – der jeweiligen Lebenssituation entsprechend. Viele sind traurig und dabei wissen wir doch letztendlich alle, dass wir gerade unsere Liebsten nicht gefährden möchten. Manches lässt sich ja auch aufschieben und nachholen, so wie wir es in den letzten Monaten immer wieder getan haben. Weiterlesen

Schreib mal wieder!

Weihnachtskarten spielen im Vereinigten Königreich eine besondere Rolle. Man „tauscht sie aus“. Der traditionelle Gruß dabei lautet „Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr“. Das kann problemlos von Christen wie Nichtchristen anlässlich des Christfestes gewünscht werden. Mehr muss es auch nicht sein. Denn oftmals sind es weit über hundert solcher Karten, die von einem Haushalt oder auch von der Geschäftsleitung eines Unternehmens ausgehen, weit über den privaten Bekanntenkreis hinaus. Weiterlesen

Es kommt noch etwas nach

Schon lange war die Mutter erkrankt, schwer erkrankt; und die Kinder kümmerten sich wirklich gut um sie. Sie musste nicht mehr selber einkaufen oder die Wohnung putzen, nach der Arbeit kam die Tochter und kümmerte sich um alles, half mit dem Sauerstoffgerät und der Bruder und sie überlegten immer wieder, wie sie der Mutter eine Freude machen konnten.

Und dann kam das, womit alle schon gerechnet hatten, was bei dieser Erkrankung auch nicht aufzuhalten war, die Mutter musste ins Krankenhaus, lag auf der Intensivstation und die Ärzte machten keine Hoffnung. Entscheidungen standen an, die die Familie im Vorfeld schon miteinander besprochen hatte, aber es fiel schwer, sehr schwer. So am Rande des Lebens, so mit der Endgültigkeit konfrontiert, trotz ärztlicher Begleitung und Freunden an der Seite, dem Wissen dass, egal was man jetzt noch macht, es der Mutter nicht besser gehen wird, man nicht helfen kann, dass die Mutter es auch so wollte, wenn es keine Hoffnung auf Besserung gibt. Weiterlesen

Ein Perspektivwechsel für unser Morgen

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2, irgendwo in China entstanden aus einer unheimlichen Begegnung zwischen einem nicht so weisen Menschen und einem seltsamen Tier, hat den menschlichen Körper gekapert. Und das so effektiv, dass es binnen weniger Monate weit über vier Millionen Menschen weltweit befallen und eine kaum abzuschätzende Zahl von ihnen getötet hat. Es manipuliert Menschen in ihrem Innersten und zwingt sie, ein anderes Leben zu führen, als ihnen lieb ist. Sars-CoV-2 hat sich gerade zum Herrscher über die Welt aufgeschwungen. Weiterlesen

Hat Jesus gelacht?

Die großen Feste des Kirchenjahres liegen hinter uns. Zu Pfingsten lacht Jesus vom Himmel herab und freut sich seiner Schar, die mit großer Freude nach Jerusalem zurückgekehrt war (Lukas 24,52). Das behaupte ich einfach so. Vielleicht tut uns das auch uns in unseren schweren Zeiten gut?!

Die Frage: „Hat Jesus gelacht?“ ist alt und immer neu. Heiterkeit, Freude, Humor, Lachen zeichnen uns Menschen aus. Aristoteles: Von den Lebewesen lacht allein der Mensch. Rund 2500 Jahre später bestimmt Papst Johannes XXIII. den christlichen Glauben einfach so: er ist heitere Gelassenheit und Hingabe an Gott. Weiterlesen

Hoffnung oder Erwartung?

Worauf hoffen die Menschen? Das kommt darauf an, in welchen Situation sich die Menschen befinden. Denn die Hoffnung braucht einen Anlass. Normalerweise jedenfalls. Wer krank ist, hofft auf Besserung. Wer in zwei Schulfächern auf der Kippe steht, hofft auf die Versetzung. Wer eine neue Arbeitsstelle antritt, hofft auf Erfolg. Und so weiter. Der Alltag, denke ich, ist voller Hoffnungen.

Und alle sind in die Zukunft gerichtet. Und alle hoffen auf Änderung. Und alle hoffen auf eine positive Entwicklung, zuerst einmal für den Hoffenden selbst. Weiterlesen

Wer hofft, lebt anders

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. (Römer 15,13)

Unter welchem Stern dieses Jahr 2020 wohl steht? Viele sind skeptisch. Zu viele Bilder von der Klimakrise, eine Menschheitsherausforderung für dieses Jahrhundert, Bilder des sich ausbreitende Antisemitismus in unserem Land, ein Symptom, dass die Gesellschaft gewalttätig und intolerant wird, Ressentiments und Hetze der AfD gegen Migranten, Hass und Morddrohungen in den sozialen Medien, das sind Bilder aus dem letzten Jahr, die in unseren Köpfen herum geistern. Sie spiegeln eine gesellschaftliche, politische und globale Verunsicherung, die auch in Kirchengemeinden spürbar ist.

Diesem Krisenszenario kann für das neue Jahr und auch Jahrzehnt die Hoffnung als gemeinsame Zukunftsperspektive entgegengestellt werden. Denn wer Hoffnung hat, kann das Leben leichter meistern. Hoffnung vermag Menschen eine unglaubliche Energie zu verleihen. Weiterlesen

Lasst uns Weihnachten im Herzen tragen

Meine Wohnung soll unter ihnen sein, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. (Hesekiel 37,27)

Der Heilige Abend ist ein ganz besonderer Tag, das spüren auch die, die besonders lebhaft beteuern, dass er ein Tag wie jeder andere sei. Ist er nicht. Der 24. Dezember ist etwas Besonderes, das weiß ich seit ich auf der Welt bin, naja, vielleicht erst ein, zwei oder drei Jahre später. In einem Pfarrhaushalt groß geworden, war dieser Tag einer der schönsten und arbeitsreichsten.

Zu Hause war dann immer viel zu tun. Das Weihnachtszimmer war schon mit einem Betttuch verhangen, selbst durchs Schlüsselloch konnte man nicht mehr spinksen, aber überall drumherum war noch viel zu tun. Weiterlesen

Für den kleinen Frieden braucht es dich und mich

Vielleicht treibt auch Sie diese Frage heute um: Wie komme ich eigentlich selbst an der Krippe an, wie kann die Weihnachtsgeschichte auch mich berühren, hier, mitten im Ruhrgebiet? Es ist diese Frage nach der Bedeutung von Weihnachten für uns heute, die ich in einem Bild der Künstlerin Beate Heinen wiederentdecke. Es trägt den Titel: „Die Heiligen Drei Könige“. Das Bild zeichnet Spuren der biblischen Geschichte und unseres Alltags. Eine Straße, ein von Menschen überfüllter Bürgersteig. Um sie herum: Bilder einer Großstadt. Autos. Eine Straßenlaterne, beleuchtete Fenster. Hochhäuser. Leuchtreklame für Whisky und Coca Cola. Irgendein Club muss in der Nähe sein.

Wie reagieren die drei Könige auf dieses Umfeld? Staunen sie oder wundern sie sich? Ist es Faszination oder Ablehnung, die aus ihren Augen spricht? Drohen sie unterzugehen am linken unteren Bildrand? Oder lassen sie alles wie einen Film an sich vorüberziehen? Weiterlesen

Bereitet dem Herrn den Weg

Bereitet dem Herrn den Weg… Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden… (Jesaja 40,3-5)

Ein Kirchenjubiläum wie dieses ist immer ein guter Grund, dankbar zurückzublicken, heute zu feiern und mit Hoffnung und Glaube den Blick in die Zukunft zu wagen.

Dankbar zurückblicken: Am 3. Advent 1894 wurde die Gnadenkirche eingeweiht, 35 Jahre später – am 3. Advent 1929 – ihr Turm und die erweiterte Kirche. Seit 125 Jahre haben Christinnen und Christen hier Gottesdienste gefeiert, gesungen und das Abendmahl geteilt. Immer standen die Worte der biblischen Schrift im Mittelpunkt. Denn sie sind für uns Protestanten entscheidend. Auch heute, wenn wir ein Kirchenjubiläum wie dieses feiern – entscheidend ist für uns herauszuhören, wie Gott uns heute durch das biblische Wort anspricht – egal wo, an welchem Ort. Weiterlesen