Manche mögen’s bunt

Das war das erste Zeichen. Jesus vollbrachte es in Kana in Galiläa. Er offenbarte damit seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2,11)

Manche – wahrscheinlich sogar viele – Menschen haben drei lange Jahre darauf gewartet, jetzt endlich wieder bunt und fröhlich feiern zu können. Einmal für kurze Zeit in eine andere Rolle schlüpfen, mit anderen tanzen und fröhliche Musik hören. Beim Straßenkarneval mit Fremden zusammenstehen und sich miteinander verbunden fühlen. Ausgelassen sein – wenigstens für eine kurze Zeit. Und mal nicht an das denken, was so furchtbar bedrückend ist.

Andere sagen: um fröhlich zu sein, brauche ich keinen Karneval. Das kann ich an allen 365 Tagen im Jahr. Als Kind habe ich mich zwar auch verkleidet. Aber heute… Ja, warum eigentlich nicht heute? Warum sich nicht ein bisschen anstecken lassen? Weiterlesen

Ich will tanzen

Gedenke, Gott, an deine Barmherzigkeit. (Psalm 25,6)

Die Passions- oder Fastenzeit hat begonnen. In „normalen“ Jahren ist das eine Zäsur: Nach der Freude der Weihnachtszeit und der Fröhlichkeit des Karnevals folgen sieben Wochen der Stille und Einkehr, an denen wir uns auf Ostern vorbereiten und bedenken, was Gott durch seinen Sohn hier bei uns   Menschen bewirkt hat. Der bewusste Verzicht auf Liebgewordenes und Gewohntes gehört für viele Menschen dazu. Weiterlesen

Pessimismusfasten

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. (Lukas 12,22-23)

Schwarzsehen ist leicht: Nachrichten gucken, die Zeitung aufschlagen, die Nachbarin fragen, wie es ihr geht oder die Statistik der Gemeindegliederzahlen der letzten Jahrzehnte studieren. Dazu noch ein überzeugtes „Früher war alles besser!“ und die Gegenwart sieht düster aus, ganz zu schweigen von der Zukunft. Mein Lieblingsradiosender „Cosmo“ sendet jeden Morgen die „Daily Good News“, die täglichen guten Nachrichten, denn die gibt es ja auch! Doch die größte Aufmerksamkeit gilt nach wie vor den schlechten Nachrichten, den Katastrophen und den Niederlagen. Schwarzsehen ist leicht und hat einen größeren Marktwert.

Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche setzt in diesem Jahr auf das Motto „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus!“ Es geht darum, wenigstens für einige Zeit, all die Zukunftsängste und das Misstrauen zu überwinden. Es geht um die Lust, Hoffnung und Zuversicht zu entdecken. Schwarzmalerinnen und Pessimisten aufgepasst, denn das Glas ist noch mindestens halb voll! Weiterlesen