Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden

Ich habe auf das richtige Pferd gesetzt, aber es hat nicht gewonnen. Mit diesen Worten beginnt der Film „Gundermann“ über einen Künstler der DDR. Schon oft wurde im Lauf der Zeiten diese Erfahrung gemacht: auf etwas zu setzen, was nicht gewinnt. In der deutschen Geschichte hat es diese Erfahrung im vergangenen Jahrhundert gleich zweimal gegeben: 1945 und 1989.

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einer alten Dame. Sie erzählte mir sehr eindrücklich, wie schwer es für sie als junge Frau war zu verstehen, dass sie an etwas geglaubt hatte, das nicht nur verloren hatte, sondern grundfalsch war. Was sie nach 1945 über das Deutschland erfuhr, für das sie so begeistert gewesen war, entsetzte sie nachhaltig. Und dafür hatten ihre beiden Brüder und ihr Vater ihr Leben gegeben. Weiterlesen

Aus Schweigen wurde Zuversicht

Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. (Markus 16,6)

Im Evangelium nach Markus ist der Engel mit seinem „Entsetzt euch nicht!“ nicht sehr erfolgreich. Gemäß Markus fliehen die Frauen, zittern vor Angst und fürchten sich so sehr, dass sie niemandem etwas sagen. In der Forschung wird angenommen, dass diese Angst und Furcht der ursprüngliche Schluss des Evangeliums sind – und erst in späteren Jahren, was mich nun so gar nicht wundert, weitere Verse angeschlossen wurden, in denen dann doch von der Auferstehung erzählt wird. Weiterlesen

Wir dürfen neu anfangen

„Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.  Siehe da, die Stätte wo sie ihn hinlegten.“  (Markus 16,6).

Da ist so viel passiert. Die letzten Tage der Jünger mit Jesus. Das letzte Abendmahl. Die Gefangennahme und dann die Kreuzigung. Sein Tod. Hier endet für alle, besonders für die Jünger, eine außergewöhnliche Zeit. Jesus hat sie gerufen und berufen. Er hat ihnen die Geheimnisse des Himmelreiches offenbart. Sie haben Wunder und unzählige Heilungen erlebt. Ein irres Leben, das die Jünger erleben. Weiterlesen

Die elendesten unter allen Menschen

Im seinem ersten Brief an die christliche Gemeinde in Korinth schreibt der Apostel Paulus: „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten! Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Weiterlesen

Ein Kernsatz des Glaubens

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat. (Römer 15,7)

„Was soll ich tun?“ So fragte einmal ein Mensch in großer Auflösung Jesus (Markus 10,17). „Was sollen wir tun?“ Das fragte mich einmal, vertrauensvoll, ein Ehepaar. Ich hatte die beiden getraut und die Kinder getauft. Es war eine schöne Hochzeit, mit vielen herzlichen und warmen Besonderheiten, mit Texten und Musik, die die Liebe betrafen. Jetzt war die Situation anders. Erkaltet. Was sollen wir tun? Weiterlesen

Über das Weinen

Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude. (Psalm 30,6)

Im Kino ist es mir peinlich. Ich mag nicht nach den Taschentüchern kramen und mir die Nase schnäuzen – „So ein Sensibelchen, fängt gleich bei trauriger Musik schon an zu weinen!“ – das soll nicht gleich jede und jeder denken, wenn ich die Tempos knisternd rauskrame.

Doch die Filmemacher*innen wissen genau, wie das geht, dass mir ganz schnell die Tränen kommen. Es ist die Empathie, die dazu führt, dass wir Menschen wegen des Leidens anderer Menschen weinen. Übrigens ergeht es mir bei Beerdigungen auch manchmal so wie im Kino: Wenn die Angehörigen bei der Trauerfeier weinen, ja sogar schluchzen, dann bleibe ich davon nicht unberührt. Dann kommt der Kloß im Hals und ich muss tief durchatmen und mich auf meine Traueransprache konzentrieren. Weiterlesen

Raum für Hoffnung #1: Drinnen

So brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz in den innersten Raum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim. (1. Könige 8,6)

Was steckt drin in unseren Tempeln, in unseren Kirchen, unseren „Heiligen Räumen“? Was erwartet uns, wenn wir eintreten, Israel und uns? Das Zelt mit dem Kasten mit den Zehn Geboten, das Salomo in einer Prozession hineinbringen lässt: Es ist Israel in der Wüstenzeit vorangegangen – und auch zu Davids Zeiten noch immer wieder hervorgeholt worden. Es enthält die Gebote als Gottes Bedingung seines Bundes mit dem Volk. Wir halten uns daran, sagt Israel, du bist unser Gott, einer. Und dann alle die großen Worte, die ewigen Wahrheiten: Du mordest nicht. Du stiehlst nicht. Du redest kein falsches Zeugnis! Das gefällt mir!

Das war das eine, das andere aber an dieser Kiste war: Gott mit uns, voran im Kampf, die Bundeslade in den Kriegen des Volkes zur Wüstenzeit und auch noch im Land gegen die Philister vorneweg. Gott ist bei uns, damit wir die anderen besiegen. Das gefällt mir gar nicht! Weiterlesen

Wunderbar tröstlich

Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. (Römer 6,8)

Vor einiger Zeit erreichte mich ein Ultraschallbild über WhatsApp. Erkannt habe ich darauf mal überhaupt nichts. Drunter stand, mit einem lachenden Smiley, nur der schlichte Satz: Es kommt Arbeit auf Dich zu! Ich musste lächeln, weil das bisher die kürzeste Anfrage für eine Taufe war, die ich bekommen habe. Selbst mein Stiefsohn, der nicht einer der Redseligsten ist, hat mehr Worte gebraucht um mich zu fragen, ob ich meinen Enkel taufen würde. Weiterlesen

Einer fürs Leben und darüber hinaus

Wenn dieser Geist nun in euch wohnt, dann gilt: Gott, der Christus von den Toten auferweckt hat, wird auch eurem sterblichen Leib das Leben schenken. Das geschieht durch seinen Geist, der in euch wohnt. (Römer 8,11)

Im Juli werden Frank und ich uns auf den Weg nach Österreich machen, um dort ein paar Tage auszuspannen. Das ist aber nicht der ursprüngliche Anlass für unsere Reise: Wir zwei fahren dorthin, weil wir einer ganz lieben Freundin versprochen haben, dass ich ihr Kind taufe. Als die Nachricht kam, dass unsere Freundin schwanger ist, da hat Frank ganz begeistert gesagt: oh wie schön, da müssen wir sicher taufen.

Nun, wir müssen nicht, aber wir dürfen und wir freuen uns darüber. Tatsächlich haben wir gemeinsam mit den Eltern der Geburt von Jakob entgegengefiebert und waren richtig erleichtert, als wir endlich hörten, dass alle wohlauf sind. Der Vater den nervlichen Stress gut verpackt hatte, die Mutter trotz Komplikationen in die Kamera lächeln konnte und der kleine Jakob froh krähte. Immer wieder aufregend, wenn man so wartet. Weiterlesen

Der Apostel Paulus als Architekt der Mitarbeitenden und die Zukunft der Kirche

Durch den Apostel Paulus, den Architekt der Mitarbeitenden (vgl. 1. Korinther 3,10), lernt die Kirche immer wieder neu, dass sie, also wir, ein Gemeinschaftswerk ist. Paulus und seine etwa 19 Mitarbeitenden haben uns das im 1. Jahrhundert vorgemacht. Das wollen wir uns durch diesen Beitrag näher anschauen.

Sein liebster, wichtigster und ältester Mitarbeiter (Römer 16,21 „mein synergós“) ist Timótheos/us mit dem schwer auszusprechendem Namen. Er wurde in Lystra (Lykaonien) in Kleinasien geboren als Sohn eines heidnischen Vaters und einer jüdischen Mutter Eunika. Sie und seine Großmutter erzogen ihn in der Gottesfurcht und in der Liebe zu den heiligen jüdischen Schriften. Weiterlesen