Lasst uns dankbar feiern!

Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! (Galater 4,6)

Liebe Geschwister, liebe Gratulantinnen und Gratulanten! Denn das ist ja klar: heute feiern wir nicht einfach Gottesdienst, sondern heute feiern wir Geburtstag im Gottesdienst. Drei Wochen lang haben wir uns dieses Jahr darauf vorbereitet, es ging so schnell wie selten – kaum war der erste Stollen probiert, die ersten Fenster geputzt und geschmückt, hatte man im Vorbeilaufen das ein oder andere Geschenk ergattert, da ist auch schon der 4. Advent und zeitgleich der 24. Dezember, Heiligabend – also alles auf den Punkt. Weiterlesen

Der Apostel Paulus und seine Nachfolger staunen

Die ersten Worte des Apostels Paulus in seinem frühesten Brief, dem ersten Dokument des neutestamentlichen Christentums, sind: „Wir danken Gott allezeit…“ (griechisch „efcharistóume tó theó pántote“ – 1. Thessalonicher 1,2). Und das erste Wort in dem nur wenige Jahre jüngeren Brief an die Gemeinden in Galatien lautet: „Ich staune…“ (oder „Ich muss mich wundern…“, griechisch „thaumázo“ – Galater 1,6). Paulus selbst berichtet nur ein einziges Mal, dass er staunen oder sich verwundern muss; sein erster „Biograph“ Lukas überhaupt nicht. Das muss ich schon hier betonen. Weiterlesen

Wenn dein Kind dich morgen fragt…

Heute ist der 9. November – ein in vielfacher Hinsicht denkwürdiger Tag!

9. November 1989. Vielen unter uns noch ganz präsent: der 9. November 1989. Der Fall der Mauer. Ein sehr bewegender Tag für Menschen in Ost und West. Nicht nur dort, sondern weltweit, wo immer man von diesem Ereignis hörte. Menschen weinen vor Freude, liegen sich in den Armen, klettern über die Mauer und strömen durch das Brandenburger Tor. Es war das Ende der Diktatur durch eine friedliche Revolution.

9. November 1938. Dieser Tag ist in die Geschichte eingegangen als Reichspogromnacht. Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden durch das Nazi-Regime systematisch verfolgt. Unvorstellbar, was dort geschah. Weiterlesen

Trauriger Tag – befreiender Tag

Denn Gott war in Christus  und versöhnte die Welt mit ihm selber… so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,19-20)

„Pack schlägt sich – Pack verträgt sich“ ist ein Spruch, den ich kenne und auch schon oft gehört habe, aber, das kann ich Ihnen versichern: so einfach ist das mit dem Streiten und vor allem mit dem sich hinterher versöhnen oft nicht. Ich glaube sogar, dass es  je älter man wird  immer schwieriger wird. Können im Kindergarten die besten Freunde und Freundinnen täglich wechseln, können Streitigkeiten vom Vormittag schon nach dem Mittagessen wieder vergessen sein, übrigens ohne dass viel darüber geredet wird, so scheint sich das mit zunehmendem Alter zu verkomplizieren. Weiterlesen

Von großen Würfen und den Mühen des Alltags

1. Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ So lautet Artikel 1 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Am 10. Dezember 1948 wurde sie von den Vereinten Nationen beschlossen. Das war ein riesiger Schritt auf dem Weg zu einem Leben in Würde für alle Bewohnerinnen und Bewohner unserer Erde. Ihre Verabschiedung durch die Generalversammlung war eine Reaktion auf die systematisch organisierten Gräueltaten, die durch den Nationalsozialismus von Deutschland aus in Europa und an viel zu vielen anderen Orten in der Welt geschahen und zurecht als Verbrechen gegen die Menschheit gebrandmarkt wurden.

Heute, 70 Jahre später, sind die Menschenrechte trotz aller erreichten Fortschritte noch immer nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Sie sind weiterhin eine Errungenschaft, für die es sich einzusetzen gilt und lohnt. Wo die Menschenrechte nicht respektiert werden, erleben Menschen Willkür, Unterdrückung und Gewalt. Und auch wo die Menschenrechte in Geltung sind, müssen sie verteidigt werden. Das haben gerade die letzten Jahre wieder gezeigt, auch in Europa, auch in Deutschland. Weiterlesen

Gott hat es getan!

Wenn ich von meiner Schwester nach Hause laufe, komme ich an diesem Büdchen vorbei, wo eigentlich immer welche stehen, die es sich bei einer Flasche Bier und Zigaretten gut gehen lassen. Normalerweise kann ich nicht verstehen, was sie miteinander reden, dieses Mal aber hörte ich im Vorübergehen, wie der eine Mann, der dort stand, dem anderen sagte: Die Menschen bringen sich alle gegenseitig um! Eine steile These, dachte ich spontan, und dann musste ich lächeln, weil mir einfiel, dass schon meine Großmutter mir versichert hatte: Die Menschheit bringt sich selber um. Weiterlesen