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Er wendet unseren Blick zum Leben

Ostern gibt uns die Antwort auf die wichtigste Frage der Menschen: Hat das Leben denn überhaupt einen Sinn? Hat unser Leben einen Sinn, wenn so Vieles passiert, an dem wir scheitern? Wenn wir so Vieles nicht gut hinbekommen, obwohl wir es doch so richtig machen wollten?

Am Ende des Lebens steht der Tod, das ist gewiss und niemand kommt daran vorbei. Der Tod kommt todsicher – für jeden von uns! „Mors certa, hora incerta“. Diese lateinische Inschrift ist gelegentlich auf Uhren zu finden oder auch an Grabmalen. Übersetzt heißt das: „Der Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss“. Ja, der Tod ist nicht nur sicher, sondern auch allgegenwärtig. Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.

Das wird uns dann bewusst, wenn wir erfahren, dass unerwartet jemand aus dem Familien- oder Freundeskreis gestorben ist. Ein Unfall oder eine schwere Krankheit kann jeden von uns treffen. Dann ist es vorbei mit all unseren Plänen, mit den Träumen, ja eben mit dem Leben. Oder das Leben selbst macht uns einen Strich durch die Rechnung. Da ist der Traum vom beruflichen Erfolg zerplatzt. Alles fing so gut an, nach den ersten erfolgreichen Jahren ging es später immer mehr bergab mit der Firma und all mein persönliches Bemühen half nichts, am Ende kam die Kündigung.

Oder Partnerschaften, die doch so glücklich und vielversprechend begonnen hatten, gehen auseinander. Für meine Familie habe ich immer alles getan, habe viel gearbeitet, damit wir uns alles leisten konnten. Haus, Auto, Urlaub und dann war es vorbei. Nach zwanzig Jahren hat meine Frau mich verlassen. Ende. Zerbrochene Träume.

So ging es auch den Freundinnen und Freunden Jesu. Da war jemand, der hatte Visionen von einer neuen, gerechten Welt, einer Welt, in der Leid und Tod keinen Platz mehr haben, welch eine Vorstellung! Sie saßen beieinander und sprachen darüber. Ja, mit ihm wollten sie zusammen sein und mitbauen an dieser neuen Welt. Und dann das: Lebensträume zerschlagen, als Jesus da so ohnmächtig, gescheitert und wehrlos am Kreuz hängt und stirbt!

Aber schauen wir weiter. Nach nur drei Tagen wird alles neu, wird alles ganz anders. Auferstehung nennen wir Christen das und tragen es in die Welt: JESUS LEBT! Gott hat ihn auferweckt! Wir jubeln: Jesus durchschneidet die Fesseln, durchbricht die Bande, löst die Ketten. Jesus, der Christus, hat den Tod überwunden. Ihm dürfen wir vertrauen, ihm wollen wir folgen. Er zieht uns mit durch den Tod ins neue Leben! Ostern, da liegen Tod und Leben ganz dicht beieinander. Und genau das macht uns zu Christen: das VERTRAUEN, das sich festhält an dieser HOFFNUNG:

„Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Also werden auch wir LEBEN!

Der Theologe Eberhard Jüngel hat einmal gesagt: „Das unterscheidet Ostern von einem Osterspaziergang, Spaziergänge ändern nichts. Sie enden in der Regel genau da, wo sie anfingen. Ostern hingegen ist ein Aufbruch ohne Ende.“

Also – lassen wir Ostern zu einem guten neuen Anfang werden, für uns persönlich. Was uns unzufrieden macht und unglücklich, was uns blockiert, was wir anderen so oft in den Weg stellen, womit wir ihnen das Leben schwer machen, alles, was am Leben hindert, mich und die um mich, das dürfen wir loslassen.

Voll Hoffnung und neuer Kraft, mit dem Mut, zu lieben und anderen eine neue Chance zu geben, können wir uns nun auf den Weg machen. Uns von allen Kreuzen befreien, die schwer auf uns liegen, die unsere Wege säumen und uns belasten, denn er begleitet uns.

CHRISTUS DER AUFERSTANDENE. Er wendet unseren Blick weg vom Karfreitag – er wendet unseren Blick hin zum Leben.

Rolf Wessels

Ein Gedanke zu „Er wendet unseren Blick zum Leben

  1. Danke, dieser Beitrag kam für mich in meiner seit einiger, schon viel zu langen Zeit, in der es meiner Seele nicht gut ging, genau richtig. Vor allem die 3 letzten Absätze haben mir geholfen mir über Vieles klar zu werden und hoffentlich einen neuen Anfang zu finden im Umgang mit mir selbst und vor allem im Umgang und meiner Sichtweise auf anderen Menschen. Menschliche Enttäuschungen haben mich in letzter Zeit am Leben gehindert, ich sage mir aber jetzt, das andere Menschen vielleicht auch von mir enttäuscht sind und wie könnte ich behaupten gläubige Christin zu sein, wenn ich nicht verzeihen könnten. Wie beten wir immer so schön: vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Ich hoffe, das Ostern sich für mich, mit Gottes Hilfe, zum neuen Leben wendet und es für mich zum neuen Anfang wird.
    Ganz allgemein möchte ich auch noch sagen, das der neue Blog Himmelrauschen ganz toll ist mit seinen wunderbaren Beiträgen, die oftmals Vieles klar machen und bestimmt auch Menschen, wie mir, in den unterschiedlichsten Lebenssituationen helfen können. Danke an alle, die Beiträge geschrieben haben und es hoffentlich noch weiter tun.

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