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Der König hat noch einen Zug

„Der König hat noch einen Zug.“ Immer wenn ich meine Bibel morgens in die Hand nehme, lese ich diesen Satz, den ich quer über die erste Seite geschrieben habe – unser Hauskreisleiter und Schachfreund hat ihn vor Jahren einmal so gesagt.

Dieser Satz hat für mich eine unglaubliche Tragkraft. Nur weil ich in einer ausweglos erscheinenden Situation meine, es ginge nicht mehr weiter, heißt das noch lange nicht, dass das auch stimmt. Gott kann eingreifen, wo und wann er will. Er hat immer noch einen Zug, und den kann ich beim besten Willen nicht voraussehen.

Aber ich darf mich darauf verlassen, dass Gott in jedes Handlungsgeschehen hinein wirken kann, wenn es ihm richtig erscheint? Eine Garantie dafür, dass dieses Eingreifen das bewirkt, was ich nun gerade gern hätte, gibt’s allerdings nicht dazu – ich muss IHM vertrauen, dass es das Richtige ist. Und was für mein Leben, für das Leben eines jeden Menschen gilt, hat doch auch seine Gültigkeit für uns als Gemeinde, für die Kirche.

Veränderungen können hilfreich sein, auch ein Gesundschrumpfen in manchen Bereichen kann weiterführend sein. In Zeiten sinkender Einnahmen ist es nicht hilfreich, an allem fest zu halten, nur weil es immer schon so war. Wenn wir unsere Kräfte bündeln statt auf bestehenden Gruppierungen und vermeintlichen Rechten zu bestehen, wenn wir Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sind, geben wir dem König die Chance auf seinen Zug!

Christiane Beyer