Ein Haus für Gott

Weihnachten sind die meisten am liebsten zu Hause. Feiern zusammen mit der Familie. Studenten, die an entfernten Orten studieren, machen sich auf den Weg durch die halbe Republik, um zum Fest zuhause zu sein. Eine Umfrage bei den Konfirmanden „Was ist dir das wichtigste am Weihnachtsfest?“ ergab mit überwältigender Mehrheit: Mit der Familie zusammen zu sein und gemeinsam zu feiern. Geschenke waren sehr nachgeordnet. Familie: Eltern, Geschwister, wenn möglich Oma und Opa. Niemand soll, niemand will heute alleine sein. Man rückt zusammen, macht es sich gemütlich. Isst ein festliches Mahl, beschenkt sich, genießt die Zeit. Zuhause ist es am schönsten.

Für viele ist es so, aber nicht für alle. Manche flüchten von zu Hause, gerade jetzt, fliegen in die Sonne, suchen Abstand. Denn zu Hause an Weihnachten ist für sie schwer. Und leer. Zu viele Erinnerungen, zu viel Streit, enttäuschte Erwartungen. Alte Wunden brechen auf und schmerzen wie am ersten Tag. Und die Sehnsucht, sie schmerzt auch: die Sehnsucht nach einem Stück heile Welt, nach Frieden und Dazugehören, gerade heute Nacht, nach einem Ort der Geborgenheit und des Trostes. Nach Nähe. Nach dem Zauber der alten Geschichte vom Kind im Stall. Weiterlesen

Gegen die Verhärtung der Herzen

Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Ezechiel 36,26)

Noch stehen wir am Anfang des neues Jahres: Über 350 Tage liegen vor uns. Das klingt zunächst nach viel. Aber wir wissen ja, wie schnell die Zeit vergeht! Manches ist schon geplant und steht fest im Kalender, etwa Geburtstage, besondere Feiern und Veranstaltungen, Urlaub. Anderes ist noch offen und wird erst im Laufe der Zeit hinzukommen. Ein neues Jahr – mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehe ich hinein? Gespannt, gelassen, hoffnungsvoll, skeptisch, unsicher, ängstlich? Eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen. Weiterlesen

Der Trost Gottes ist die Erfahrung seiner Nähe | Andächtiges zur Jahreslosung #5

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66,13)

Bei den Worten „trösten wie einen seine Mutter tröstet“ fallen mir sofort Szenen aus meiner Kindheit ein. Ich bin in einem kleinen Dorf groß geworden mit vielen Wiesen, Feldern, Obstbäumen, Bauernhöfen. Einer meiner Freunde kam von einem Bauerhof. Wir beiden waren immer gerne draußen und unternahmen viel zusammen, kletterten auf Bäume, ließen uns an Ästen kopfüber runter hängen, fuhren Roller um die Wette, tobten im Stroh und halfen bei der Ernte. Dabei kam es natürlich vor, dass ich mit dem Roller stürzte, im Zaun hängen blieb, ungünstig fiel und mir aufgeschlagene Knie, Schürfwunden, Schnittwunden, Verstauchungen zuzog. Was dann folgte, lief immer in ähnlicher Weise ab. Weiterlesen

Sieh, dein König kommt zu dir

Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütigt und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. (Sacharja 9,9)

Vor kurzem traf ich in Steele zufällig die Mutter eines ehemaligen Konfirmanden wieder. Wir kamen ins Gespräch, und sie erzählte mir:

„Ich war schon lange nicht mehr in der Kirche, viele Jahre nicht. Als ich letzten Donnerstag an der Friedenskirche vorbeikam, ich weiß nicht warum, schaute ich, ob die Tür offen war. Sie war offen und ich ging hinein. Es war ruhig in der Kirche. An den Wänden hingen Bilder einer Kunstausstellung. Außer mir sah ich nur noch zwei Leute. Ich setzte mich in eine Bank. Die Ruhe tat mir gut. Ganz unterschiedliche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Weiterlesen

Nicht vom Brot allein

Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. (Matthäus 4,4)

Was nehmen wir im Laufe eines Tages alles zu uns? Es beginnt morgens mit dem Frühstück, setzt sich dann je nach Essgewohnheiten mit Zwischen- und Hauptmahlzeiten den Tag über fort. Dabei gibt es Speisen, die wir gern essen, an denen wir auch schlecht vorbeigehen können, wenn wir sie irgendwo liegen sehen. Andere Speisen können wir dagegen gut liegen lassen. Sie wecken nicht unseren Appetit. Wenn wir abends zurückblicken auf das, was wir im Laufe des Tages gegessen haben, kommt da schon einiges zusammen. Spannend ist dabei auch die Frage: Was ist eigentlich gesund von dem, was wir essen? Was tut unserem Körper und damit auch unserer Seele gut? Wir wissen in der Regel, was gesund ist, doch essen das, was uns gut schmeckt. Gesund und gut schmecken muss nicht deckungsgleich sein. Weiterlesen