Gottes Segen stärkt und ermutigt, heilt und tut gut

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. (1. Mose 32,27)

Schon immer haben Menschen um den Segen Gottes gebeten, bevor sie sich auf einen neuen Weg im Leben gemacht haben. So ist das ja auch bis heute geblieben in unseren Gemeinden. Wir feiern besondere Gottesdienste, in denen wir die Menschen segnen, vor denen ein neuer, noch unbekannter Lebensabschnitt liegt. Weiterlesen

Wer ist schon mühselig und beladen!

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)

Wer ist schon mühselig und beladen? Als derartig geplagt wird sich kaum jemand freiwillig zu erkennen geben. Höchstens beim Abendmahl folgt man diesen Worten ohne großes Zögern. Da kann man sich unauffällig in dem Zug der Vielen nach vorne bewegen.Eine gute Haltung nach außen zu zeigen, das gelingt hier in nahezu jeder seelischen Verfassung. Denn das Ganze ist meist von einer zurückhaltenden Ernsthaftigkeit geprägt. Wirklich mühselig und beladen zu sein ist wie ein Stigma in unserer Zeit. Die Koketterie mit der Mühsal eines übervollen Terminkalenders und mit den Plagen endloser Aufgabenlisten ist oft nur die notwendige Fassade einer starken und erfolgreichen Persönlichkeit. Weiterlesen

Doppelter Gewinn: Was kann klüger sein?

Klaus Blatt ist Physiker und Manager im Vorruhestand, er ist Vater zweier erwachsener Töchter und verheiratet mit Henny Dirks-Blatt, Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Margarethenhöhe. In seiner Freizeit wirbt er ehrenamtlich dafür, Geld so anzulegen, dass es sozial positiv wirkt: Seit 13 Jahren sind seine Frau und er Mitglied und Anleger bei Oikocredit. Blatt engagiert sich zunehmend für die internationale Entwicklungsgenossenschaft, auch in der soeben gegründeten Regionalgruppe Essen.Warum, verrät er im Interview. Weiterlesen

Gottes Geist leitet Menschen – aber wie?

Der Geist, den ihr empfangen habt, ist ein Feuer. Lasst es brennen! (Römer 12,11)

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Heiliger Geist, das ist Gott selbst, Gott, der uns nahe kommt, uns anweht, trifft, beflügelt, tröstet, aufrichtet. Wo wir etwas von Gott erfahren, wo wir Gott hören oder spüren, da sprechen wir von seinem Geist, von seiner Nähe. Wo etwas wie eine Wandlung in uns geschieht, etwas wie eine Befreiung, sagen wir: Das hat Gott gewirkt! Gott hat mir den Weg gezeigt, hat mich geleitet. So verspricht Jesus es im Johannes-Evangelium: Gottes Geist „wird euch in alle Wahrheit leiten“ (16,13). Weiterlesen

Gott macht uns stark für das, was vor uns liegt

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. (Philipper 4,13)

Nicht kleckern, sondern klotzen: „Ich vermag alles!“
Nicht nur einiges oder etwas, sondern alles. Der Mensch, der diesen Satz formuliert hat, wird jemand sein, dem vieles gelingt und der vor wenig zurückschreckt. Ein Mensch mit vielen Freiheiten und großen Ideen.
Der Schein trügt: Der Apostel Paulus war zwar ein Mensch, der viele Ideen hatte und dem vieles gelang. Diesen Satz schrieb er allerdings, als er gerade im Gefängnis einsitzen musste. Ganz ohne Freiheiten, mit ungewisser Zukunft. Weiterlesen

Meine neuen Freunde

Das darf doch nicht sein! Frau, wehr dich gegen dich selbst! Sei klug! Nutze den Verstand! Du kennst doch die Argumente gegen diese gefährliche Lust auf das unverbindliche, selbstdarstellerische Getümmel im Netz.

Ja: dies hier ist eine intime, schamvolle Beichte.

Wie tief bin ich gesunken – geht es nach den Werten, die meine Lehrer mir einst mit auf den Weg gaben. Sie formten mich: Bildungsbürger, die auf eine ordentliche Sprache, ausgedrückt in kompletten deutschen Sätzen, achteten. Smileys und „Cool!“ & Co: Verfall des Abendlandes. Ein Graus. Politisch korrekte Leute, die sich nicht überwachen lassen wollten. Brave New World: ein Bekenntnisbuch! Fahrenheit: Schullektüre, der ebenfalls keiner entkam. Eine Kamera in der Straßenbahn: der Anfang des Überwachungsstaates. Dafür geht man auf die Straße, demonstriert für die Bürgerrechte, das ist Staatsbürgerpflicht. Weiterlesen

Ohne Erinnerung keine Zukunft

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. (Offenbarung 21,1-5a)

Siebzig Jahre Kriegsende in Deutschland, in Europa – der 8. Mai 1945 ist der Tag der Befreiung. Aus dieser Befreiung leben wir. So tun wir gut daran, uns zu erinnern. Nicht auszudenken, wie Europa, wie die Welt heute aussähe, wenn Deutschland den Krieg gewonnen und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft den Sieg davongetragen hätte. Das wir heute so selbstverständlich in Freiheit leben, ist ganz und gar keine Selbstverständlichkeit. Weiterlesen

‘s ist Krieg! ‘s ist Krieg!

‘s ist Krieg! ‘s ist Krieg! / O Gottes Engel wehre, / Und rede Du darein! / ‘s ist leider Krieg – / und ich begehre / Nicht schuld daran zu sein! (Matthias Claudius)

Diese erste Strophe eines Gedichtes, paradoxerweise geschrieben in kriegsloser Zeit, ist ein flammendes Plädoyer gegen den Krieg, verfasst im Jahr 1778 vom deutschen Lyriker Matthias Claudius. Sein „‘s ist leider Krieg – “ will als Ausdruck echten Kummers verstanden werden, und das vehemente „und ich begehre / Nicht schuld daran zu sein!“ ist eindeutige Stellungnahme gegen den Krieg.
Hundert Jahre nach dem Ersten und siebzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist dieses Gedicht immer noch aktuell. „‘s ist leider Krieg“, immer noch und immer wieder in vielen Teilen der Welt, auch ganz nahe bei uns, in der Ukraine.
Dagegen setzen wir in unserer Gemeinde die Bitte „O Gottes Engel wehre, / Und rede Du darein!“ – in langer und guter Tradition von Friedensgebeten. Weiterlesen

Frieden ist der Weg

Vor siebzig Jahren lag unsere Welt in Trümmern. Die Alten haben es noch erlebt. Wir Jungen wollen das nicht vergessen.
Mit Schrecken nehmen wir wahr: Im Osten Europas brennt ein heißer Krieg. Im Süden Europas ertrinken Menschen zu Tausenden an den Grenzen unseres Wohlstandes.
Überall in der Welt entwurzeln, verstümmeln und töten Kriege Menschen, auch am 8. Mai 2015. Syrien, Afghanistan, Mali, Nigeria, Kongo… auch mit Waffen aus Deutschland. Und mitten unter uns: die alten Parolen, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft.
Wir denken: Das betrifft uns. Das fordert uns heraus. Wir fragen: Wie sind wir verstrickt? Was können wir ändern? Wir appellieren: Lasst uns eine Kultur des Friedens und der Toleranz weiter entwickeln – hier in Essen, in unserem Land und überall. Weiterlesen

Stärke, die aus dem Vertrauen kommt

Alles vermag ich durch den, der mich stark macht! (Philipper 4,13)

Ein echter Power-Satz ist uns da aufgeschlagen worden. Ein Anti-Satz vielleicht zu den Gefühlen, die uns selbst oft genug überfallen mögen.
Werde ich diese oder jene Hürde schaffen? Bin ich dieser besonderen beruflichen oder persönlichen Herausforderung gewachsen? Bewältige ich meine Trennung? Schaffe ich meinen Alltag im Spagat zwischen Kindern, Beruf und betreuenden Eltern? Schaffe ich es, mich einzuschränken, manche Bedürfnisse zurückzuschrauben? Eine Krankheit zu bewältigen, Trauer durchzustehen?
So viele Situationen, in denen uns die Energie ausgeht, in denen wir uns eher schwach als stark fühlen.
Solche Gefühle in uns treffen auf die Worte von Paulus, den großen Missionar, der auf seinen Reisen und bei seinen Gemeindegründungen wahrhaftig mit vielen Niederlagen, mit widrigen Umständen und seiner eigenen körperlichen Schwäche zu kämpfen hatte. In seinem Brief an die Gemeinde in Philippi hat er schon einen weiten äußeren und inneren Weg hinter sich. Weiterlesen